Change Management – Teil 2

Gegenwind bringt den Wandel voran

Im Zuge der Digitalisierung stehen viele Unternehmen vor grossen Veränderungen. In dieser Situation ist solides Change Management gefragt. Robert Wölfert, Projektleiter und Agile Coach bei bbv, erläutert die wichtigsten Faktoren und Akteure, die dazu beitragen, dass der Wandel gelingt.

29.10.2019Text: tnt-graphics0 Kommentare
Change Management

Nach den ersten vier Faktoren, die im Artikel «Kurs halten in stürmischen Zeiten» beschrieben sind, erläutert Robert Wölfert in diesem Beitrag die weiteren Faktoren, welche bei einer Veränderung in einem Unternehmen berücksichtigt werden müssen.

5. Vorgehen: einfach statt komplex

Ein einfaches Vorgehen mit kurzen Feedback-Zyklen bringt viele Vorteile. Fehler werden früh erkannt und neue Erkenntnisse können in den weiteren Verlauf einfliessen. Im Vorgehensmodell von Kurt Levin werden die Phasen eingeteilt in «Initiierung», «Bewegung» und «Festigen» beschrieben. Spätere Modelle beinhalten zusätzliche Phasen wie «Konzipierung» oder «Umsetzung». Doch der Ablauf der verschiedenen Modelle ist immer linear. Das heisst, dass auf die Phase sequentiell nacheinander ablaufen.

Um in einem Wandel das iterative und inkrementelle Vorgehen miteinzuschliessen, wird das Phasenmodell mit dem «Deming-Kreis» kombiniert. Dieses zyklische Modell beinhaltet die iterativen Aktionen «Planen», «Umsetzen», «Prüfen» und «Handeln», um die Wiederholung der Phasen zu ermöglichen. Das Vorgehen erlaubt es, auch mehrere kleine Veränderungen parallel oder zeitversetzt auszuführen. Auf diese Weise lassen sich Erfolge schnell sichtbar machen. Damit bleibt die Glaubwürdigkeit erhalten, um die Veränderung langfristig fortzusetzen.

6. Interner Widerstand: Widerstand ist positiv

Steht in einer Organisation eine Veränderung an, entsteht oft Widerstand. Widerstand ist die emotionale Blockade gegen eine Veränderung. Sie beruht auf der Befürchtung der Betroffenen, dass die Veränderung eine negative Auswirkung auf sie selbst n haben wird. Ängste und Widerstände entstehen oft infolge mangelhafter Kommunikation. Man sollte diese ernst nehmen und mit einer angemessenen Kommunikation für Transparenz sorgen und den Sinn des Wandels und die Konsequenzen aufzeigen.

«Zeigt sich interner Widerstand gegen die Veränderung im Unternehmen, ist erst einmal positiv zu bewerten», sagt Robert Wölfert. Widerstand zeige, dass die Veränderung wahrgenommen werde. «Dann ist es aber wichtig, richtig zu kommunizieren, um Veränderungsbereitschaft und -fähigkeit auszulösen sowie auch bei Bedarf den Veränderungsbedarf anzupassen.»

Dabei können Reaktionen und die Auswirkungen des Widerstands sehr unterschiedlich sein und von Schweigen, Streiten, Gerüchte verbreiten über Drohungen und Unaufmerksamkeit bis zu Fernbleiben und Krankheit reichen.

7. Unternehmenskultur: Wie Veränderung wahrgenommen wird

 Der Begriff «Kultur» wird sehr unterschiedlich verwendet und definiert. Auf Firmen bezogen beinhaltet die Unternehmenskultur grundlegende gemeinsame Werte, Überzeugungen, eine gemeinsam genutzte Sprache und mentale Modelle, aber auch Verhaltensnormen oder ein soziales Motivations- und Kontrollsystem.

Steht in der Organisation eine Veränderung an, besteht die Herausforderung darin, die für die Veränderung wichtigen Aspekte der Unternehmenskultur zu kennen und zu nutzen. Je nach Ausprägung der internen Voraussetzungen eignen sich unterschiedliche Massnahmen für die Kommunikation.

Der Experte

Robert Wölfert

Robert Wölfert war als Senior Projektleiter, Business Analyst und Agile Coach bei den Kunden von bbv im Einsatz. Bei Problemstellungen verliert er das Change Management nie aus den Augen – gerade im agilen Umfeld. Wölfert leitete zudem die Change Management Community von bbv.

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