Open Innovation

Öffnen Sie die Schleusen für Ideen von aussen

Dank Open Innovation öffnen Unternehmen ihre Innovationsprozesse und holen sich Wissen, Kreativität und neue Technologien von aussen. Der Ansatz bringt viele Vorteile – birgt aber auch Gefahren.

25.09.2019Text: tnt-graphics0 Kommentare
Open Innovation

Schneller, flexibler, günstiger: Durch den digitalen Wandel und die Globalisierung ist der Marktdruck in praktisch allen Branchen gestiegen – und wächst weiter an. Aus diesem Grund wird die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens zunehmend zu einem zentralen Wettbewerbsfaktor. Nur wer innovativ bleibt, ist in der Lage, langfristige Erfolge zu erzielen, wettbewerbsfähig zu bleiben und sein Bestehen im Markt zu sichern.

Wollen Unternehmen an neues Wissen gelangen und ihre Innovationsfähigkeit steigern, reicht es oft nicht mehr aus, in den eigenen, mitunter festgefahrenen Firmenstrukturen zu verharren. Denn Know-how, Skills und Ideenreichtum sind dort unter Umständen nur begrenzt vorhanden. Deshalb haben Unternehmen inzwischen das Potenzial von «Open Innovation» erkannt: Um neues Wissen zu generieren, öffnen sie ihre Innovationsprozesse nach aussen. Externe Partner, Kunden, Universitäten, Forschungsinstitute, Lieferanten oder Start-ups werden dabei wichtige Verbündete bei der Entwicklung von neuen Ideen, Produkten und Dienstleistungen.

Durch Kollaboration erhalten Unternehmen schnellen Zugang zu Kreativität, User-Anforderungen, Experten-Know-how und neuen Technologien – und können das gewonnene Wissen direkt in die Entwicklung von Produkten und Services einfliessen lassen. Neue Produktideen, schnellere Time-to-Market und tiefere Innovationskosten sind die Vorteile, die Open Innovation verspricht.

In der Fachliteratur wird in der Regel zwischen drei Ansätzen von Open Innovation unterschieden:

  • Outside-in: Die beliebteste Form von Open Innovation: Ideen, Erfindungen, Technologien und Know-how werden von aussen bezogen, um das intern vorhandene Wissen damit anzureichern.
  • Inside-out: Wissen und Erfindungen werden nach aussen verwertet, etwa über Lizenzierungen oder Spin-Offs. So können beispielsweise kleine, motivierte Teams auch Markteinführungstechnologien oder Projekte entwickeln, die im Widerspruch zur Roadmap oder Strategie des eigenen Unternehmens stehen.
  • Coupled: Eine Mischform zwischen dem Outside-in- und dem Inside-out-Prozess. Der Coupled-Ansatz hat vor allem zum Ziel, neue Standards, Märkte, Joint-Ventures, Allianzen und Innovationsnetzwerke zu entwickeln und etablieren.

Open Innovation erfordert Mindshift

Open Innovation bietet Unternehmen Vorteile, stellt sie aber auch vor Herausforderungen: Ein wirklich effektives Management offener Innovationsaktivitäten kann sehr aufwendig und kostspielig sein. Deshalb muss Open Innovation aus finanzieller Sicht genau gesteuert und kontrolliert werden, damit das Modell kein Loch in die Unternehmenskasse reisst. Werden unterschiedliche Wissensquellen bei der Produktentwicklung berücksichtigt, stellt sich ausserdem die Frage nach dem geistigen Eigentum. Hier müssen Unternehmen genaue Regeln festlegen – etwa durch Kooperationsverträge mit Bestimmungen zur Patentanmeldung.

Zudem ist der Erfolg von Open Innovation auch stark abhängig von der Firmenkultur. Das Harvard Business Review hält fest, dass der Wissensaustausch meist wegen politischer und kultureller Gründe nicht fruchtet – technische Faktoren spielen eine untergeordnete Rolle. Einige Menschen hätten es einfach schwer, externe Ideen zu übernehmen. Nicht selten hat das «Not-Invented-Here»-Syndrom dazu geführt, dass vielversprechende Ideen und Ansätze den Weg bis zum Marktstart nicht geschafft haben. Deshalb erfordert Open Innovation einen neuen Management-Ansatz: Von einem finanziellen Standpunkt aus betrachtet setzt Open Innovation zwar Kontrolle voraus, beim Wissensaustausch und der Ideenübernahmen dagegen Kontrollabgabe. Die Idee von Eigenverantwortung und Kontrolle muss im Innovationsprozess aufgegeben werden. Open Innovation wird nur dann zum Erfolg, wenn Unternehmen über ein Mindset verfügen, das externe Innovationsquellen auch tatsächlich zulässt.

Zu guter Letzt muss ein innovatives Unternehmen noch lernen, mit seinen Innovationen (egal, ob «open» oder «closed») richtig zu entwickeln und in eine Gesamtstrategie einzubetten, um nicht ins vielzitierte «Innovator’s Dilemma» zu schlittern.

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